
Mit tatkräftiger Unterstützung der Dorfgemeinschaft, ausstellenden Künstler:innen und kreativen Mitmach-Angeboten öffnete das slowArt Festival in Griedel am 7. September 2024 zum zweiten Mal seine Hoftore. Die Besucher*innen konnten kreativ werden, indem sie Rosenblüten und Blätter druckten, Heftchen banden, töpferten oder zeichneten – alles rund um das Thema slow Art. Die Angebote waren generationsübergreifend und wurden von allen begeistert angenommen.
Beim Buchbinden konnten verschiedene Techniken erlernt werden. Eine erfahrene Kunstvermittlerin unterstützte sowohl Kinder als auch Erwachsene und führte sie Schritt für Schritt in die klassische Buchbindetechniken wie Klebebindung sowie verschiedene Fadenbindungen ein, mit denen sich wunderschöne Muster gestalten ließen. So entstanden ganz unterschiedliche, persönliche Bücher und Heftchen aus buntem und recyceltem Papier mit selbst gestalteten Covern – jedes ein Unikat.
Die Kunst, sich beim Betrachten der Welt „Zeit zu lassen“, konnte an der Zeichenstation zelebriert werden. Hier wurde erforscht, wie viel es zu entdecken gibt, wenn man genauer hinschaut. Unter Anleitung zweier Künstler*innen konnte frei gezeichnet oder speziell für das slowArt angefertigte Mandalas ausgemalt werden. Besonders beliebte Motive waren „langsame“ Vertreter der Flora und Fauna wie Schnecken, Faultiere und Schildkröten – aber auch der Kolibri hatte seinen Platz gefunden.
Beim Töpferangebot konnten kleine Tiere modelliert und Bienen-Trinkstationen gestaltet werden, die sich besonders an heißen Sommertagen als kleine Rastplätze für Insekten eignen und zugleich Kunstwerke für den Garten sind. Geduldig erklärten die Kursleiter*innen den Kindern und Erwachsenen das Arbeiten mit Ton, stellten Keramikwerkzeuge bereit und brannten die fertigen Werke sogar im Tonbrennofen. Einige Tage später konnten die gebrannten Kunstwerke dann abgeholt werden.
Die Vielfalt von Pflanzenblättern und Blüten konnte beim Druckworkshop bewundert werden. Mithilfe von Gellyplatten wurden unter Anleitung zahlreiche Pflanzen gedruckt. Viele der entstandenen Drucke hingen zum Trocknen an Wäscheleinen und waren somit zugleich Teil der großen slowArt Kunstausstellung. Alle Kunstwerke aus den Workshops durften die Teilnehmer*innen mit nach Hause nehmen.

Neben den kreativen Angeboten gab es Fachvorträge über Themen wie „langsame Wahrnehmung“ und „solidarische Landwirtschaft“. Eine Lesung einer Kinderbuchautorin rundete das Programm ab. Die Veranstaltung zog neben lokalen Besucher*innen, auch Besucher*innen aus urbanen in die ländlichen Räume.
Das Festival förderte die Vernetzung der regionalen Kreativszene und stärkte die Dorfgemeinschaft. Die Veranstaltungen stießen auf großes Interesse, und viele Teilnehmer*innen wünschen sich regelmäßige kreative Angebote im Dorf. Das slowArt Festival trug dazu bei, regionale Initiativen sichtbarer zu machen und den Dialog zwischen Stadt und Land zu fördern.